Was passiert, wenn du deine Laktoseintoleranz ignorierst?

Merkst du, dass Milchprodukte dir nicht guttun? Aber du isst sie total gern, und willst an deiner Ernährung eigentlich gar nichts ändern?

Trotzdem hast du ein ungutes Gefühl.

Du fragst dich: „Kann da eigentlich was passieren, wenn ich meine Laktoseintoleranz ignoriere?“

Dein Gefühl täuscht dich nicht. Es ist auf Dauer tatsächlich ungesund!

Nicht nur für deinen Darm selbst, sondern auch für die Gesundheit deines ganzen Körpers.

Was genau passieren kann, wenn du deine Laktoseintoleranz ignorierst, die Langzeitfolgen und eine mögliche Lösung deines Problems kannst du in diesem Artikel lesen.

Was ist eine Laktoseintoleranz überhaupt?

Eine Laktoseintoleranz entsteht, wenn deine Darmschleimhaut nicht mehr ausreichend Lactase produziert. Lactase ist das Enzym, was du für die Verdauung von Milchzucker (Laktose) brauchst. Ohne genug von diesem Enzym kann Milchzucker nicht mehr in seine Bestandteile Glucose und Galaktose gespalten werden.

Im Ganzen kann er vom Darm nicht ins Blut aufgenommen werden. Er bleibt dort und wird von Bakterien zersetzt, die Gase bilden. Laktose bindet auch Wasser und es kommt deshalb zu Durchfall.

Eine Laktoseintoleranz zu ignorieren, hat Folgen!

Dein Darm nimmt Nährstoffe schlechter auf

Die Dauerreizung durch den unverdauten Milchzucker schadet deinem Darm. Eine geschädigte Darmschleimhaut produziert weniger Enzyme. Die brauchst du aber für die Verdauung!

Eiweiße werden nicht vollständig gespalten und können so „groß“ nicht aufgenommen werden.

Auch Vitamine und Mineralstoffe verbleiben im Nahrungsbrei und landen letztendlich in der Kloschüssel. So kann ein Nährstoffmangel entstehen, obwohl du dich eigentlich gesund ernährst und vielleicht sogar teure Nahrungsergänzungsmittel einnimmst.

Deine Darmschleimhaut kriegt „Löcher“

Es kann ein Leaky Gut Syndrom (Sickerdarm) entstehen. Beim Leaky Gut sind die Zellzwischenräume der Darmschleimhaut nicht wie normal verschlossen, sondern offen. Es können dann Proteine und Allergene hindurch, die nicht ins Blut gehören. Das Immunsystem bildet dann Antikörper gegen eigentlich harmlose Stoffe.

Dadurch können Allergien, oder schlimmer Autoimmunerkrankungen entstehen. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten und chronische Entzündungen im Körper können ihren Ursprung in einer geschädigten Darmschleimhaut haben.

Es entstehen Giftstoffe im Körper

Wenn deine Nahrung unzureichend verdaut wird, entsteht Fäulnis oder Gärung in deinem Darm.

Bakterien oder Hefen produzieren aus unverdauten Fetten, Kohlenhydraten oder Eiweißen Giftstoffe, die deiner Gesundheit auf Dauer schaden. Deine Leber muss diese Stoffe abbauen und wird dadurch belastet.

Hast du häufig übelriechendem Stuhl oder Blähungen? Dahinter steckt meist Fäulnis. Riecht es eher sauer, spricht das für Gärung. Ist beides nicht gut.

Eine Unverträglichkeit kommt selten allein

Eine geschädigte Dünndarmschleimhaut nimmt langsamer Fruktose auf und kann Histamin schlechter abbauen. Es kann deshalb zum einen eine Fruktosemalabsorption, oft fälschlicherweise Fruktoseintoleranz genannt, entstehen. Zum anderen kannst du auch eine Histaminunverträglichkeit entwickeln.

In der äußeren Schicht der Darmschleimhautzellen sitzt ein Transportprotein (GLUT-5-Transporter), das die Fruktose aus dem Darm aufnimmt. Nur eine intakte Darmschleimhaut bildet dieses Protein in ausreichender Anzahl aus.

Durch eine Fruktosemalabsorption kann sogar eine Depression entstehen, weil Fruktose Tryptophan bindet. Tryptophan ist die Vorstufe vom „Glückshormon“ Serotonin.

Um Histamin abzubauen, bildet deine Darmschleimhaut Diaminoxidase (DAO). Ist sie durch die dauerhafte Reizung, weil du weiterhin zu viel Laktose isst, angeschlagen, produziert sie zu wenig Enzym. Die Folge: Du bekommst Probleme mit histaminhaltigen Lebensmitteln wie Hartkäse oder Tomaten.  

Du schadest deinem Immunsystem

Du hast wahrscheinlich schon mal davon gehört, dass das Immunsystem im Darm sitzt. Unter der obersten Schicht der Darmschleimhaut befindet sich die größte Ansammlung von Immunzellen im Körper.

Gerät deine Darmflora aus dem Gleichgewicht, spricht man von einer Darmdysbiose.

Normalerweise gibt es ein Gleichgewicht zwischen „guten“ und „schlechten“ Darmbakterien und eine große Artenvielfalt.

Bei einer Darmdysbiose ist das Gleichgewicht zugunsten der schlechten Bakterien verschoben. Die guten Bakterien sind aber wichtig, weil sie mit den Immunzellen des Darms kommunizieren können und sie so unterstützen.

Die Artenvielfalt wird z. B. durch die Einnahme von Antibiotika oder eine einseitige Ernährung reduziert. Durch Probiotika kann sie z. T. wieder aufgebaut werden, sie wird aber nie mehr so sein wie vorher. Oft ist eine Antibiotikabehandlung der Auslöser für Darmprobleme und viele andere Erkrankungen.

Fazit

Früher oder später musst du dich mit deinen Verdauungsproblemen auseinandersetzen. Eine Laktoseintoleranz dauerhaft zu ignorieren, kann neben den akuten Symptomen auch Langzeitfolgen haben.

Viele Zivilisationskrankheiten sind nicht einfach nur Schicksal. Sie sind oft das Endergebnis von lange nicht beachteten Körpersymptomen oder leicht zu ignorierenden „harmlosen“ Krankheiten.

Fast 70 % aller Deutschen haben Magen-Darm-Probleme. Eine Ursache der sekundären Laktoseintoleranz ist, dass Milchzucker in vielen Fertigprodukten eingesetzt wird. Viele Menschen können so viel Lactase auf einmal nicht produzieren. Das Ergebnis: Blähungen und Durchfall.

Die gute Nachricht ist: Unverträglichkeiten können wieder besser werden (oder sogar ganz verschwinden, wenn dein Darm wieder heilt).

In meinem Darm-Balance-Coaching zeige dir, wie du dich gesund, aber gleichzeitig auch darmfreundlich ernähren kannst. Wenn du Milch wieder besser vertragen möchtest, helfe ich dir gern dabei 🙂

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